Die Zeit vergeht hier wie im Flug, jeder Tag war bis jetzt vollgepackt mit Aktivitäten und überdrehten ( im positiven Sinne ) Taiwanesen und Schwitzen ( hier ist es so heiß ), sodass ich eigentlich gar keine Zeit habe darüber nachzudenken wie lange ich schon hier bin, sondern nur warum um Gotteswillen meine taiwanesische Zimmergenossin um 3 Uhr Nachts noch ihre Haare föhnen muss.
Insgesamt hatte ich, trotz beträchtlichen Schlafmangels, ganz ganz tolle zwei Wochen mit den anderen Freiwilligen und unseren taiwanesischen Helfern (diese waren insgesamt sieben an der Zahl und haben beinahe unser komplettes Camp selbst organisiert, sie waren quasi selbst Freiwillige für den ICYE Taiwan und zuständig dafür, dass wir nicht in den Wirren das taiwanesischen Verkehrs und der Chinesischen Schriftzeichen verloren gehen ).
Hier ein kleiner Rückblick über die letzte Woche:
An Tag 4, einem Sonntag, hatten wir einmal die Möglichkeit lange ausschlafen, wogegen ich absolut nichts einzuwenden hatte. Bei einem gemütlichen Brunch auf unserem Zimmer und den Olympischen Spielen im Fernsehen hatte ich die Möglichkeit den Taiwanesen beim Bogenschießen zuzuschauen, sie haben allerdings verloren.
Hier ein Fact: Taiwan darf sich bei den Olympischen Spielen übrigens nicht als 'Land' bezeichnen, in allen Kategorien ist Taiwan als 'Chinese Taipei' vertreten. Auch die taiwanesische Flagge wird nicht gezeigt. Obwohl Taiwan sich nämlich selbst als eigenes und unabhängiges Land versteht, sieht das größere (und stärkere) Festland-China Taiwan als Teil seines Regimes. Daher ist es den Taiwanesen nur möglich als 'Chinese Taipei' anzutreten. Das Ganze nennt sich 'Taiwan-Konflikt'. Google weiß dazu aber noch mehr als ich.
Der Rest des Tages war dazu vorgesehen unsere neuen taiwanesischen Freunde mit traditionellen Mahlzeiten aus unserem Heimatland zu verköstigen - das heißt ich musste kochen, was ich nicht so toll kann. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings noch sagen, das selbst so etwas simples wie ein Bauernfrühstück im Wok irgendwie problematisch ist. Habe mich dann zu Apfelmus entschieden, das sah zwar nicht so toll aus (deswegen auch kein Foto hihi) aber wenn es nicht geschmeckt hat haben die Taiwanesen es jedenfalls nicht gesagt.
An Tag 5 hieß für uns Chinesisch Unterricht die Erste! Wusstet ihr, das das Chinesische Wort für Flugzeug, also fei ji, wortwörtlich übersetzt Fliegende (fei) Maschine (ji) heißt, nur das ji auch noch 'Huhn' heißt? Das heißt man kann aus versehen 'Fliegendes Huhn' statt Flugzeug sagen, das fand ich lustig.
Nach der zweistündigen und sehr lehrreichen Unterrichtseinheit hatten wir die Aufgabe 9-13 Jährige Kinder in einem etwas außerhalb der Stadt gelegenen Ort zu 'belustigen' - wir hatten wirklich keine genaue Aufgabenstellung, ob wir die Kinder nun unterrichten oder nur mit ihnen spielen sollen, deswegen haben wir ein paar Tanzspiele gespielt ( ja wir haben den Macarena ausgepackt ) und ein bisschen über unser Heimatland geredet.
Ich beim Versuch mir die ganzen Chinesichen Namen zu merken aber omg so kompliziert, ich weiß nur noch dass der Junge links neben mir gerne Schokolade isst |
1 Tanz |
5 Euro wenn du Kathi auf diesem Bild findest |
Das Ganze sollte ein wenig als Übung für das gelten, was in ungefähr zwei Wochen auf uns zukommt, nämlich mit Kindern arbeiten, hilfe. Ich bin mir nicht ganz sicher ob wir die Kinder nicht nur gelangweilt haben, problematisch war hier vor allem, dass sie kaum Englisch sprechen und immer übersetzt werden musste.. vor allem sind viele der Kinder sehr sehr sehr schüchtern, sodass es schwierig war sie zum Reden zu bewegen. Naja, irgendwie bekomme ich das das nächste Jahr schon hin.
Tag 5 und 6 waren auch cool, aber Bilder zum Beschreiben reichen an dieser Stelle:
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Wir haben versucht unsere Chinesischen Namen zu schreiben, ist aber schwer |
1 Workout im Office |
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1 gudter Try von Arne |
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Hatte einen tollen Besuch auf einem Nachtmarkt, der Inhalt meines Portemonnaies ist jetzt aber nicht mehr so toll. |
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Habe 'Stinky Tofu' probiert, und ich finde es sogar richtig lecker!!! ( riecht nur nicht gut) |
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Fazit: Nachtmärkte sind H-A-doppel M-E-R Hammer yeah |
Tag 7 war für mich besonders aufregend, weil ich eeendlich mal einen Teil meiner Gastfamilie, nämlich meine Gastmutter, zu Gesicht bekommen habe. Alles was ich bis dahin von ihnen wusste, war, dass sie im Anping District wohnen, mehr nicht. Der ICYE Taiwan hatte die Gastfamilien jedes Freiwilligen zum gemeinsamen Kaffeetrinken eingeladen, und ich war die ganze Zeit so nervös, habe meinen ganzen Kaffee verschüttet.
Mein Gastmutter Ling Lu ist aber super nett!!!!
Ling Lu sieht zwar aus als würde ich ganz furchtbar stinken, aber ich glaube das Foto hat sie nur unvorbereitet erwischt (hoffe ich zumindest) |
Das Café sah sehr fancy aus |
Mache hier jetzt auch immer Bilder von meiner Nahrung, ich will auch dazugehören |
Arne, Johnson und Jaime (v.li.) ich weiß nicht genau was das ist |
An Tag 8 war wieder Chinesisch Unterricht angesagt ( so wie für die nächsten zwei Wochen), den Nachmittag haben wir in Anping verbracht. Anping District ist nämlich nicht nur der Stadtteil in dem ich wohnen werde und in dem sich meine Junior High School befindet, sondern auch noch der historischste Teil von Tainan. Das heißt hier gibt es gaaanz viele alte Häuser und sogar eine Festungsanlage die noch aus der Zeit stammt in der die Niederländer Taiwan besetzt hatten.
Wir waren allerdings so kaputt von den letzten Tagen dass wir gegen 18:00 schon in unser Hostel zurückgekehrt sind - allerdings nicht ohne die für Tainan berühmte Beef Soup zu probieren!
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Apfel + Drachfrucht = 1 guten juice |
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Anping Fort, die Festungsanlage von der ich geschrieben habe ( an diejenigen die aufmerksam lesen, hab euch lieb habibis) |
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Hier nochmal ein Gruppenfoto: Monja, Sophia, Johnson (von hinten links) Jenny 2, Jaime, Arne, Faye, Jenny 1, Samantha (Mitte v.li.) vorne: Kaddi |
Es ist aber immer schön nette Dinge über sich zu lesen, und unsere taiwanesischen Freunde waren wirklich zuckersüß! Sie haben sogar ein Video für uns zusammengeschnitten in dem noch einmal das ganze Camp in Bildern, Text und mit melancholischer Hintergrundmusik ( See you again von Charlie Puth ft Wiz Khalifa) zusammengefasst war. Am Abend sind wir dann das erste Mal in eine Bar gegangen, bis jetzt haben wir die Abende immer im Hostel verbracht.
Hier noch einmal ein interessanter Fakt: Der Genuss von Alkohol bekommt des Öfteren Bewohnern des asiatischen Kontinents nicht besonders gut - ein Cocktail reicht für einen hochroten Kopf und einen so hohen Lautstärkepegel, dass der Barkeeper dreimal vorbei kommen muss um um etwas mehr Ruhe zu bitten - und das in einer Bar.
Es war ein recht amüsanter Abend, zurück im Hostel bin ich allerdings etwas zügiger schlafen gegangen, weil ich einen Tinnitus auf dem rechten Ohr hatte.
Habe trotz meiner bleibenden Gehörschäden alle trotzdem wahnsinnig gern gewonnen, und freue mich wenn ich alle mal wieder zu Gesicht bekomme! :-)
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