Donnerstag, 16. Februar 2017

Besuch aus Deutschland, und auf den Philippinen war ich auch

So langsam wird es dann auch nochmal Zeit für ein kleines Update, ich habe mich ja die letzte Zeit ganz gut um einen neuen Post gedrückt.

Einen Grund dafür gibt es aber (wie immer), und der heißt dieses Mal Klara Günther - ich habe Besuch aus Deutschland bekommen!
Klara und ich haben im letzten Jahr gemeinsam Abitur gemacht und während ich noch in der Bewerbungsphase für mein Freiwilliges Soziales Jahr in Taiwan war, hatte sie sich schon auf eine dreimonatige Asientour über unter anderem die Philippinen, Thailand, Vietnam und Kambodscha gemacht - auf den ersten Blick fällt euch hier natürlich auf dass sie Taiwan vergessen hat!

Das konnte so nicht stehengelassen werden, und weil Deutschland zurzeit sowieso düster, kalt und grau ist und die Langeweile einfach nicht mehr zu ertragen war (ohne mich, ich bin ihre einzige Freundin), ist sie kurzerhand mal für einen Monat vorbeigeflogen gekommen.



Lange hat es uns dann doch nicht in Taiwan gehalten, ich liebe natürlich mein Taiwan, aber nach mittlerweile einem halben Jahr hat man dann doch Sehnsucht nach ein bisschen Abwechslung, Abenteuer und Flugzeug fliegen.
Eine Woche haben wir also zusammen in Taiwan verbracht, in der ich mehr schlecht als recht versucht habe ein guter Tourguide zu sein und mit meinen Chinesischkenntnissen anzugeben, dann ging es aber auch direkt schon wieder weiter und zwaaaaaaaar auf die Philippinen (badummtss).

Insgesamt 16 Tage haben wir uns genommen um nochmal in tropischeres Klima zu entfliehen - man mag es nicht glauben, aber in Taiwan wird es einem jetzt auch etwas frischer um die Nase, und ich bin von den Hochsommertemperaturen die ich nun seit gefühlten 78923 Jahren genießen darf so verwöhnt, dass mir 18 Grad vorkommen wie der Weltuntergang.
Am liebsten hätten wir natürlich eine ganz große Tour um die Philippinen gemacht, dafür hat leider Zeit und Geld nicht gereicht (bei über 7000 Inseln), und so haben wir uns letzten Endes für die Insel Cebu entschieden. Bei einer Größe von exakt 4468 km² und mehreren kleinen Nachbarinseln ist Cebu auch nicht gerade klein, und man kann 16 Tage sehr gut herumkriegen.
Mit uns ist noch Arne, ein Mitfreiwilliger vom ICJA aus Deutschland, gekommen.
So waren wir ein lustiges Dreiergespann und meine Eltern waren beruhigt dass eine männliche Person dabei war (wobei ich glaub ich fester boxen kann als Arne).

Von Taipei ging es dann mit dem Flugzeug nach Manila, von dort dann weiter mit dem Flieger nach Cebu City, von wo aus wir uns dann direkt ein Taxi mit anderen Backpackern zu unserer ersten Destination geteilt haben: Moalboal im Westen Cebus.



Am Taipei Airport bisschen chi chi vorm Flugzeugi (da wussten wir noch noch nicht dass unser Flug drei Stunden Verspätung haben wird)


Bananaz in unserer ersten Unterkunft in Moalboal


Das junge Gemüse unserer Vermieterin


junges Obst








Moalboal ist ziemlich voll mit Backpackern, also sehr touristisch ausgelegt, aber super schön zum Schnorcheln, man kann hier Sardinenschwärme und Schildkröten sehen, sowie Canyoningtouren in Wasserfällen in der Umgebung machen, was bei Touristen richtig beliebt ist.
Die Wasserfall-Tour haben wir uns allerdings gespart, wir sind nach drei Tagen in Moalboal weiter auf die Insel Bantayan gezogen.
Bantayan Island liegt im Süden Cebus, und wir haben fast den ganzen Tag im Bus verbracht (für fast neun Stunden Bus fahren haben wir allerdings gerade einmal 4 Euro bezahlt, also gibt es wirklich keinen Grund sich zu beschweren), und sind dann mit der Fähre nach Bantayan übergesetzt.
Auf Bantayan hatten wir eine wahnsinnig schöne Zeit und haben dann auch 5 Tage dort verweilt (eher unfreiwillig, was etwas mit Acroyoga, einem Sturm und Veganern zu tun hatte, ich würde allerdings an dieser Stelle zu sehr ausschweifen, daher erzähl ich diese Geschichte vielleicht ein andermal bei einer Bilderdiashow mit paar Chips und Weißweinschorle).

Hier ein paar Eindrücke aus Bantayan:


Tricyles everywhere


Was ist denn mit Arne los?





1 sleepy boi

 
 



 



 




Nach Bantayan Island war die Insel Malapascua unser nächstes Ziel, auf der es uns dann noch besser gefallen hat und wir dort ganze 7 Tage geblieben sind. Hier haben wir in einem Dorm über einem Diveshop gelebt, was dann auch dazu geführt hat dass wir das erste Mal Tauchen waren - wahnsinnig interessante Erfahrung, ich habe aber ungefähr alles falsch gemacht was man falsch machen kann (was eventuell daran liegt dass ich bei der Einführung nicht ganz aufmerksam zugehört habe, die kleine Tochter des Tauchlehrers wollte irgendwie die ganze Zeit an meinem Nagellack riechen, sodass ich mehr Aufmerksamkeit darauf verschwendet habe dass meine Finger nicht in ihrem Nasenloch stecken bleiben) und hatte ganz schöne Ohrprobleme weil ich das mit dem Druckausgleich nicht so ganz hinbekommen habe.
Trotzdem kann das so einer Erfahrung keinen Abbruch tun, insgesamt waren wir über eine halbe Stunde unter Wasser und sind bis auf acht Meter runtergegangen, und ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen dass das nicht das letzte Mal war dass ich mir eine Druckluftflasche umgeschnallt habe, es war wahrlich incrediblee.



Abende im Diveshop waren immer funny bunny









Nach Malapsacua Island haben wir noch zwei Nächte beziehungsweise einen vollen Tag in Cebu City verweilt, den wir ausschließlich in einer Shoppingmall verbracht haben (no shame) und dann auch noch zufälligerweise in eine Deutsche Freiwillige, die auf dem ICJA-Vorbereitungsseminar in Witzenhausen mit mir ein Zimmer geteilt hat, heineingerannt sind.

Es ist immer wieder ganz schön interessant zu hören wie es den anderen jungen Freiwilligen um die Welt so ergeht - es gibt die die kaum etwas zu tun haben und sich langweilen, die denen ihr Projekt unglaublich viel Spaß macht, die die Heimweh haben, die die gar nicht mehr nach Hause wollen und so weiter. Ich glaube das hängt einerseits ganz schön vom Zufall ab, andererseits natürlich auch wie viel Eigeninitiative man aufbringt (was manchmal gar nicht so einfach ist).
Mit Taiwan habe ich da einen richtigen Glückstreffer gelandet, es ist gar nicht selbstverständlich wie toll mein Projekt sowie mein ganzes Umfeld hier ist - was ich mir ab und zu auch nochmal ins Gedächtnis rufen muss, vor allem wenn mir zu fünften Mal am Tag jemand die Vorfahrt nimmt, und ich dem Scooterfahrer am liebsten mal erklären würde was ein Punkt in Flensburg ist.

Meine philippinische Mitfreiwillige macht jedenfalls nochmal eine ganz andere Erfahrung als ich, was nicht zuletzt an den politisch, gesellschaftlich und natürlich wirtschaftlich komplett unterschiedlichen Situationen unserer Gastländer liegt.

Ich hatte eine wahnsinnig tolle Zeit auf Cebu, man darf aber nicht vergessen dass ich nur mal kurz zum Urlaub dort war - in einer der touristischsten Gegenden die es auf den Philippinen gibt.
Natürlich habe ich auch dort Sonnen- und Schattenseiten gesehen, aber ich würde behaupten dass die Sonnenseiten deutlich überwiegen - seien das günstige Preise in Restaurants für Essen oder für Bus, Boot und Tricycle fahren, oder Traumstrände, blauer Himmel und kristallklares Wasser.
Bei einer Busreise durch die Berge Cebus zeigt sich dann auf einmal ein ganz anderes Bild, wo Menschen in klitzekleinen Bambushütten wohnen, die in renovierter Version auf Bantayan Island als romantischer Getaway für ein paar Tage beworben werden, streunende Hunde wohin das Auge reicht, Kinder mit schmutzigen Füßen, die einem hinterherlaufen und nach 5 Pesos fragen (was gerade einmal 10 Cent entspricht) - nur um einige Beispiele zu nennen. Dieser Unterschied ist mitnichten an uns vorbeigegangen, allerdings sehe ich mich nicht dazu berechtigt eine ausgiebige Analyse und Einschätzung der Situation vor Ort vorzunehmen beziehungsweise ein Urteil zu fällen, zumal 16 Tage nicht reichen ein Land und seine Menschen kennenzulernen - höchstens um einen kleinen Einblick zu gewinnen.
Was ich allerdings sagen kann, ist dass wir tolle, interessante und vielleicht auch prägende Erfahrungen gemacht haben (die ich jetzt nicht alle auflisten kann, dann wird das zu lang, darauf komme ich dann bei der oben erwähnten Diashow zurück - als ob ich nur so wenige Fotos gemacht hab lololol) und dass die Filipinos ein wahnsinnig lebensfrohes, hilfsbereites und lustiges Volk sind!
Ein letzter Tipp: Finger weg von 1 Euro Rum, das hält den Abend und die Geldbörse zwar lustig, den nächsten Tag aber nicht so.

Sorry im Vorfeld wegen Rechtschreib- und Kommafehlern (vor allem Komma, das hatte ich noch nie so drauf, hatte in Diktaten immer zwei Noten schlechter wegen Komma).

Thx 4 reading till the end, love u und c u,
eure Kaddi

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